Die erste freiwillige Feuerwehr Deutschlands wurde 1841 in Meißen gegründet.
In Bayern war es Augsburg, das den Anfang mit einer freiwilligen Feuerwehr machte. Bis 1868 kamen 200 weitere hinzu.
Am 01.Juni 1869 versammelten sich 103 Männer Oberammergaus unter Führung des Gründers des hiesigen Turnvereins (1861), Herrn J. Schwarz, Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr München, um hier eine Freiwillige Feuerwehr ins Leben zu rufen.
Oberammergau steht an der Spitze der Freiwilligen Feuerwehren im Ammertal. Es folgten Kohlgrub im Jahre 1873, Unterammergau 1875, Saulgrub 1887, Altenau 1889, Ettal 1891 und Graswang 1906. Auch im Vergleich mit ganz Bayern nimmt die FFW Oberammergau einen vorderen Platz ein, denn die meisten Gründungen wurden erst ab 1870 vollzogen, so dass man 1875 bereits 2422 Freiwillige Feuerwehren zählte.
Die Institution der Freiwilligen Feuerwehr gewann nun eine ganz besondere Bedeutung, wenn man bedenkt, dass gerade sie dazu beitrug, die Standesunterschiede zu beseitigen, welche um 1900 einen grossteil der Bevölkerung diskriminierten.
Nach der Gründung führten vorerst 2 Männer, Johann Reichsigel und Joseph Mangold die Wehr. Zunächst war das Wichtigste eine gute Ausrüstung. Der Grundstock wurde damals von der Gemeinde mit 600 Gulden gelegt. Großzügige Spender gab es auch damals schon und so ist bekannt dass 200 Gulden von König Ludwig II und 100 Gulden von Graf Pappenheim beigesteuert wurden. Aber auch die Vereinsmitglieder waren nicht untätig und setzten Theaterstücke in Szene um die Finanzlage aufzubessern.
Somit konnten bis 1873 eine neue Spritze, 40 Helme, 5 Steigleitern, 200 Fuß Spritzenschläuche, Laternen und Wassereimer angeschafft werden. 1883 wurde eine fahrbare Schubleiter in den Dienst gestellt. Im Jahre 1884 wurden gleichmäßige Uniformen zum Stückpreis von 16 Mark angeschafft.
Um die Schlagkraft zu erhöhne wurden 1886 die über 50-Jährigen gebeten, ihren Dienst noch nicht zu quittieren und so zählte der Verein im Jahr 1887 ganze 287 Mitglieder.
Für die Passion 1890 wird die erste Passionsfeuerwehr ins Leben gerufen. Die Neukanalisierung von 1892 bringt der Wehr große Erleichterung, da nun auch im Winter an 17 Stellen im Ort Pumpen angeschlossen werden konnten. 1901 konnte man sich aus Passionsmitteln eine weitere freistehende Schubleiter und 1902 eine Aufstellleiter zulegen.
1914 ist mit 303 Mitgliedern die bisher größte Mitgliederzahl erreicht, bis der erste Weltkrieg auch in die Oberammergauer Feuerwehr eine schmerzliche Lücke reißt und bis 1917 nur noch 97 Wehrmänner zur Verfügung stehen.
1931 stehen aber wieder 274 aktive Männer im Dienst der Freiwilligen Feuerwehr Oberammergau aber die Weltwirtschaftskrise hat auch die Feuerwehr in Schulden gestürzt und es wird über die Feuerschutzabgabe nachgedacht. 1935 rufen die politischen Machtverhältnisse erste einschneidende Veränderungen bei der Freiwilligen Feuerwehr hervor. Sie wird zur „Polizei-Pionierhilfstruppe“ und untersteht jetzt der Ortspolizei.
Während des Krieges gibt es keinerlei Eintragungen in das Protokollbuch, aber des öfteren wurde die Ammergauer Wehr nach Großangriffen zum Brandeinsatz bis nach München berufen.
1944 bekommt die Feuerwehr Oberammergau ein gebrauchtes LF8, welches zusammen mit dem Löschfahrzeug wegen Benzinmangels oft lahm gelegt war.
1956 wurde Josef Gaus zum Kommandanten und Raimund Lang zum Vorstand gewählt. Ein neuer Aufschwung setzt ein.
Einige junge Männer besuchen die ersten Ausbildungskurse in Regensburg. 1957 wird Simon Renner stellvertretender Kommandant. Die Neugruppierung der Wehr hat besonders intensive Schulung der Löschgruppen im Gefolge.
1969 ruft Oberammergau als erster Ort im Landkreis eine Jugendfeuerwehr ins Leben.
Am 9. August 1969 kann das 100jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Oberammergau gefeiert werden.